ADHS Diagnostik

Folgende Merkmale oder Verhaltensweisen können Anzeichen einer AD(H)S sein:

  • Mangelnde Aufmerksamkeit, Konzentration und Durchhaltevermögen in Schule und beim Spielen sowie gedankliche Abwesenheit und Vergesslichkeit
  • Impulsivität & mangelnde Selbstregulationsfähigkeiten
  • Motorische Unruhe, verbunden mit hohem Rede -und Bewegungsdrang

Die Symptome im Erwachsenenalter unterscheiden sich leicht:

  • Probleme, Aufmerksamkeit und Konzentration dauerhaft auf etwas zu richten und zu halten
  • (Innere) Überaktivität & Rastlosigkeit
  • Temperamentsschwankungen
  • schnelle Stimmmungswechsel
  • Emotionale Überreagibilität auf Belastung
  • Desorgansiation und Probleme des Zeitmanagments
  • Impulsives Verhalten, unüberlegte Entscheidungen & Ungeduld

Eine erste Sprechstunde dient dazu Sie oder Ihr Kind kennenzulernen, um eine erste Einschätzung geben zu können und alle weiteren Schritte (ergibt eine weiterführende Diagnostik Sinn, liegt eventuell eine andere Ursache vor etc.) mit Ihnen zu besprechen. Bitte bringen Sie hierfür bereits Schulzeugnisse sowie mögliche Vorbefunde mit.

Die weitere Diagnostik richtet sich nach den Diagnosekriterien der WHO (ICD-10) sowie für Erwachsene zusätzlich nach den spezifischen wissenschaftlichen Kriterien für ADHS im Erwachsenenalter. Sie wird mit standardisierter Testdiagnostik leitliniengerecht von speziell geschulten bereits approbierten sowie unter Fachanleitung stehenden, in Ausbildung befindlichen psychologischen PsychotherapeutInnen bzw. Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen durchgeführt. Ebenfalls erfolgt eine differenzialdiagnostische Abklärung und ausführliche Anamnese.

Die Kosten der Diagnostik werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Auch für Selbstzahler ist es möglich, bei uns eine ADHS Diagnostik in Anspruch zu nehmen. Die Kosten richten sich hierbei nach der GOP.

Zur Erklärung von ADHS gibt es verschiedene Modelle. Die wohl zutreffendste Erklärung basiert auf Gen-Umwelt-Analysen.
Diese Untersuchungen zeigen, dass die Entstehung einer ADHS durch das Zusammenspiel von biologisch-genetischen Ursachen und Umweltvariablen beeinflusst wird.
Dabei spielen familiäre Bedingungen und frühe individuelle Erfahrungen eine wesentliche Rolle.

Langfristig führen diese Faktoren im Falle von ADHS zu Beeinträchtigungen der Selbststeuerung und mangelnden Ausführungsfertigkeiten, welche bevorzugte Ziele psychotherapeutischer Interventionen sind. Es empfiehlt sich, weniger auf die mentalen Abbilder der ADHS als vielmehr auf das konkrete Verhalten einzugehen. Ein bevorzugter Zugang ist deshalb die Analyse der tatsächlichen und aktuellen Alltagsschwierigkeiten. Dies ermöglicht einen direkten Zugang zur Störung und einen wichtigen Ansatzpunkt für die Therapie, deren Ziel es ist, die soziale Anpassung und Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Die Betroffenen sollen allmählich an die gemiedenen Anforderungen herangeführt, mit neuen Fähigkeiten ausgestattet und in ihrem Selbstwert gestärkt werden. Die Ausbildung von
angemessener Selbststeuerung und die Verbesserung des Alltagsverhaltens stehen dabei im Vordergrund.
Die Verbesserung der Ausführungsfertigkeiten ist hier hilfreich. Dabei kann dies Medikation unterstützen.